In Berlin gehen stündlich 30.000 Plastiktüten in Umlauf. Gleichzeitig steht die Plastiktüte als Symbol für viele vermeidbare Wegwerfprodukte unserer Zeit. Der Einzelhandel nimmt hier als Schnittstelle zu den Verbraucher_innen eine Schlüsselrolle ein: Neue Methoden und Ansätze sind gefragt, die jenseits staatlicher Regulierung Klimaschutz für den Handel und für die Kundschaft attraktiv machen.
Seit vielen Jahren entwickeln und erproben wir gemeinsam mit dem Handel wirtschaftlich attraktive Strategien und Aktionen zur Förderung klimafreundlichen Verhaltens. Das Berliner Modellprojekt „Mehr Wege als Einweg im Klimaschutz“ richtet sich speziell an den migrantischen Lebensmitteleinzelhandel in Berlin, wo Plastiktüten kostenlos als Service und in Massen – bis zu 10.000 Tüten pro Woche im türkischen Supermarkt – verteilt werden. Die multikulturelle Kundschaft wurde mit Klimaschutzthemen bisher selten explizit angesprochen und die Geschäfte fürchten den Kundenverlust, wenn der Service kostenloser Plastiktüten entfällt.
Zusammen mit über 30 migrantischen Geschäften (türkisch, polnisch, arabisch, vietnamesisch, russisch) und drei Wochenmärkten in Berlin wurden Bonus- und Rabattsysteme für einen Einkauf ohne Plastiktüte, das Angebot von Mehrwegtaschen als Randsortiment und der Stopp der automatischen, kostenlosen Tütenausgabe getestet und erfolgreich etabliert.
Das Berliner Modellprojekt „Mehr Wege als Einweg im Klimaschutz“ gilt als Vorbild für den bundesweiten Transfer in Kommunen oder Städte. Die Kampagne wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
In unserer Ausstellung „Mehr Wege für Visionen“ erhalten Kinder und Erwachsene die Möglichkeit, sich interaktiv über Plastik, deren ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen und Müllvermeidung im Alltag zu informieren und sich mit den Themen auf leicht verständliche Weise zu beschäftigen. Neben Hintergründen zu Plastik erhalten Besucher_innen konkrete Tipps, werden zum Nachdenken angeregt und ihnen wird gezeigt werden, dass lokales Handeln globale Auswirkungen haben kann.
Die Ausstellung wurd egefördert von der Stiftung Naturschutz Berlin aus den Mitteln der Trennstadt Berlin.
Rheinstraße 45 · 12161 Berlin
Ansprechperson
Frau Martina Bergk
Telefon: 030-308798-21
Mail: bergk@life-online.de
Webseite: life-online.de/mehrwege